Frauenideale - Was bedeutet Schönheit?
Was ist eigentlich schön? Jede:r von uns hat eine eigene Vorstellung von Schönheit, geprägt von unserer kulturellen Herkunft, modernen Medien und unserem gesellschaftlichen Kontext. Viel zu oft kategorisieren wir Körper in „attraktiv“, „hübsch“, „sexy“, „hässlich“ oder „unschön“. Gleichzeitig wissen wir: Schönheit liegt immer im Auge des Betrachtenden. Somit liegt die Macht der Entscheidung bei uns: Wie möchten wir Körper wahrnehmen?
Die Illusion des Perfekten
Moderne Medien erschaffen ein eigenes Konstrukt von Ästhetik, welches die Illusion erzeugt, es gäbe „perfekte“ Menschen*. Dieses makellose Schönheitsideal beeinflusst uns in unserer Selbstwahrnehmung. Kleine Abweichung, die nicht in das starre Raster passen, lassen uns an unserer Schönheit zweifeln. Viele Frauen entwickeln Ablehnung und sogar Hass gegenüber ihrem Körper, schauen sich nicht mehr im Spiegel an und entziehen sich körperlicher Nähe.
Es gibt gute Gründe, warum Medien und Wirtschaft Schönheitsideale stärken und aufrechterhalten. Was wäre die Welt ohne Konsum? Woraus sollte Profit geschlagen werden? Das Ziel der Wirtschaft ist klar: Menschen müssen konsumieren. Und das wird nur erreicht, wenn Bedürfnisse geweckt werden. Bedürfnisse, angesagte Klamotten zu tragen, schlank zu sein und glatte Haut zu haben. Nur wenn wir diese Wünsche haben, werden wir zu Käufer:innen von Make-Up, Diät-Shakes, Fitness-Programmen oder gar Schönheitsoperationen. Und nun eine hochgegriffene, aber naheliegende Vermutung: Frauen, die sich von diesen äußeren Idealen nicht mehr leiten lassen, konsumieren weniger. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind diese Frauen auch gleichzeitig jene, die glücklich & erfüllt sind. Und zwar gerade weil sie diesen Zustand nicht an Äußerem festmachen, sondern sich selbst so lieben, wie sie sind.
Von attraktiven Falten und gutem Sex
Kontrastierend zu diesen oft unrealistischen Frauenidealen, gibt es Studien, die zeigen, dass gerade Merkmale, die wir gesellschaftlich als unattraktiv einstufen von besonderer Attraktivität zeugen. Da ich besonders zu meinem vierzigsten Geburtstag von Selbstzweifeln und fehlender Selbstliebe eingeholt wurde (s. hier meinen Beitrag dazu), habe ich mich vor allem mit Studien beschäftigt, die ein positives Lichts auf das allgemeine Frauenbild Ü40 werfen. Die folgenden kleinen Auszüge ermöglichen dir vielleicht eine neue Sichtweise:
Mimik-Fältchen: Menschen mit Mimik-Fältchen wird mehr Intelligenz, Attraktivität und Dominanz zugesprochen. Mit ihnen wird Authentizität, Spontanität und Fröhlichkeit verbunden.
– Na wenn das nicht anziehend ist! Ich finde Mimik-Fältchen, auch Lach-Fältchen genannt, sind Zeichen eines bewegten, glücklichen und durchaus positiven Lebens. Warum sollten wir diese verstecken wollen?
Ü40 & sexy: Es gibt Studien, die belegen, dass Männer vor allem auf Sex mit Frauen Ü40 stehen. 71 Prozent der Frauen in diesem Alter sind nicht nur erfahren, sondern gleichzeitig auch selbstbewusst und besonders experimentierfreudig. Sie empfinden starke Begierde und wollen häufiger Sex. (Und das findet wohl kaum ein Mann schlecht😉)
Also: Die Beschaffenheit deines Körpers sagt nichts darüber aus, wer du bist oder wer du nicht bist. Er sagt nichts darüber aus was du kannst, magst, was du liebst oder nicht liebst. Er zeigt nur eins: Du bist einzigartig und vollkommen in jeder deiner Zellen.
Deine Bianca
*Die gibt es übrigens - nämlich uns alle. Wir sind perfekt und vollkommen, so, wie wir sind🥰